
Der große venezuelische Dirigent Gustavo Dudamel hat einen so steilen Karrierebeginn hinter sich wie sonst fast niemand in den letzten Jahrzehnten. Dieser wurzelt in dem berühmten „El Sistema“ (einem Erziehungsprogramm, das vor allem Kindern aus sozial benachteiligten Schichten dank klassischer Musik den Zugang zu Bildung ermöglicht), dann gewann Gustavo Dudamel in kürzester Zeit an Popularität. Simon Rattle war auf ihn aufmerksam geworden und nahm ihn unter seine Fittiche.
Dudamel dirigierte schon bald bei Proben der Berliner Philharmoniker, bevor er aufs Pult sprang, um eines der berühmtesten Orchester der Welt zu leiten, nämlich die Wiener Philharmoniker. Es ist zweifellos seiner kommunikativen Hingabe und seiner unheimlichen Energie zu verdanken, dass er in so kurzer Zeit auf der ganzen Welt die großen Beethoven- und Mahler-Sinfonien dirigierte. Seit 2008 hat er am Los Angeles Philharmonic Orchestra, das so verwegen war, ihn mit dieser beachtlichen Aufgabe zu betrauen, den Posten des Musikdirektors inne. Die Wette ging auf, denn jede Saison des jungen Dirigenten ist mehr denn je von Erfolg gekrönt. Gustavo Dudamel ist nicht nur ein Sinfonist. Er brilliert auch an der Oper, von Wien bis Mailand, er dirigiert an den besten Bühnen der Welt. Dieser aufsteigende Stern unter den Orchesterdirigenten hört nicht auf, uns in Staunen zu versetzen und ist ohne jeden Zweifel eine der größten Persönlichkeiten der klassischen Musik unserer Zeit.